Die ersten Tage in Derby Nach 1000 km ereignisloser Fahrt hatte ich Dienstagabend den Fährhafen in Calais erreicht. Da meine Fähre erst Mittwoch früh ablegte, kam ich also in den Genuss von einigen mehr oder weniger erholsamen und bequemen Stunden Schlaf im Micra. Wie gesagt 5:30 (MESZ) wars dann endlich soweit: Der Daniel verlässt das europäische Festland und betritt -vielmehr befährt- 6:00 (GMT) die Insel.
In Derby angekommen, erstmal einen Stadtplan an der Tanke gekauft und das Bed & Breakfast gesucht. Bis hier hin verlief alles recht unproblematisch, nächste Station war –wie der Name schon sagt- das Bett, fürs Breakfast war es aufgrund eines Staus bei London schon um einiges zu spät. Nach einigen Stunden Schlaf habe ich mir dann die Innenstadt von Derby kurz angeschaut (ein Bericht über die Stadt wird sicherlich demnächst folgen) und bin mal zu meiner zukünftigen Arbeitsstätte gefahren. Tag 2 in England begann mit einem typischen englischen Frühstück. Danach gings auf zur Touristeninformation, um mich nach einem öffentlichen Internetzugang zu erkundigen. Den bekommt man in der Bibliothek kostenlos, leider aber nur für max. zweimal eine Stunde pro Tag. Also musste die kurze Zeit genutzt und sämtliche Internetadressen die ich bekommen habe nach passenden Angeboten durchsucht werden. Den Rest des Tages habe ich damit verbracht in Derby rum zu laufen bzw. zu fahren um mir einen Überblick über die Wohngegenden zu verschaffen. Auf dem Weg hab ich gleich noch ein Konto bei der Bank gegenüber von Rolls Royce eröffnet.
Der nächste Tag verlief zu nächst ähnlich. Nachmittags gings dann ins nächste Pub um die Ecke Deutschland gegen Argentinien anschauen. Viel war nicht los, aber es war ja auch früh am Nachmittag und Deutschlandspiele sind hier eben nicht so interessant. Irgendwann kam ich dann auch mit meinem Tischnachbar Dave ins Gespräch und gegen Ende des Spiels kam noch ein Typ vom Nachbartisch, der mir unbedingt ein Bier ausgeben wollte. Er hatte zwar noch irgendwelchen Kram bezüglich des zweiten Weltkrieges erzählt, was Dave nicht lustig fand und ich nicht richtig verstanden hab (Hätte nicht gedacht, dass das bei einigen Engländern immer noch ein Thema ist). Aber er ist dann auch gleich wieder verschwunden und ich hatte ein Bier, bzw. sogar 2 Bier da der Barkeeper irgendwas verpeilt hatte, umsonst. War ich natürlich nicht böse drüber, nur musste ich das danach geplante Umherfahren in Derby auf den nächsten Tag verschieben:-)
Der Samstag begann wieder mit Zimmersuche, diesmal habe ich mir ein Zimmer angeschaut, welches ich dann schließlich auch genommen habe. Nachmittags war wieder Fußball angesagt (England gegen Portugal). Diesmal bin ich die Sache etwas anders angegangen. Einfach den Weiß-Rot gekleideten Menschen ins City Center folgen und dann rein in das überfüllteste Pub das ich finden konnte. Da stand ich nun über 2 Stunden in der Masse zwischen Rot-Weißen-Menschen jeden Alters, die wirklich durchgängig die ganzen 120 Minuten irgendwelche Dinge gesungen und gegrölt haben, von denen ich nur ein Bruchteil und meist auch nur die vulgären Dinge verstanden habe. So eine krasse Atmosphäre hab ich beim Fußballgucken noch nicht erlebt. Nachdem bekanntermaßen unglücklichen Elfmeterschießen war damit aber plötzlich Schluss und im ganzen Pub war eine toten Stille. Also bin ich wieder zurück ins B&B und hab mir das Brasilienspiel dann in meinem Zimmer angeschaut.